Rüdiger Neumann - Archiv der Blicke

Valoración: 

Promedio: 4.3 (3 votos)

Rüdiger Neumann, Filmemacher und Professor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, hat mit seiner Lehrtätigkeit zwei Generationen von Filmemachern beeinflusst, die heute das aktuelle deutsche Kino mitbestimmen. Die HfbK war in den 1980er und 1990er Jahren die einzige experimentelle und politische Alternative zu den Filmschulen in München und Berlin. Rüdiger Neumanns kontroverses Donnerstagsseminar ist legendär. Auf dieser DVD werden erstmals die fünf wichtigsten Filme von Rüdiger Neumann veröffentlicht.

DVD 1
Zufalls-Horizonte (D 1980, 47 min)
Meridian oder das Theater vor 
dem Regen (D 1983, 92 min)
Archiv der Blicke (D 1985, 77 min)

DVD 2
Nordlicht (D 1988, 69 min)
Stein/Licht (D 1993, 35 min)
Tonübungsfilm (D 1974, 12 min)

Zufalls-Horizonte „zeigt je 24 Blicke von 88 Orten, die durch systematische Zufallsauswahl auf der Fläche der BRD bestimmt wurden. Es wurden zunächst aus den über 4000 Messtischblättern (1:25.000) für das Gebiet der BRD 88 Karten mit Hilfe eines Zufallsgenerators ausgewählt und ein Zufallsschnittpunkt zweier Koordinaten gebildet. In der Zeit von März 1979 bis Februar 1980 habe ich die so festgelegten Orte, im Süden beginnend, aufgesucht. War der Zufallsort mit Hilfe des Messtischblattes in der Landschaft bestimmt, wurde die Kamera in Augenhöhe und in Nordrichtung aufgestellt. Der so fest-gelegten ersten Einstellung folgten 23 weitere Einstellungen, wozu die Kamera jeweils um 15 Grad weiter nach rechts gedreht wurde. Die Länge der Einstellungen folgt einem einfachen Schema: Am Anfang des Films sind die Einstellungen 6-5-4-3-4-5-6-5... usf. Sekunden lang, werden dann zur Mitte allmählich kürzer, bis auf 1/4 Sekunde, um dann bis zum Ende wieder länger zu werden.“
(Premiere: World Film Festival Montreal 1980)

Archiv der Blicke: Ein Blick in ein offenes visuelles Archiv. (Premiere: Das kleine Fernsehspiel – ZDF, 6.11.1985, Redaktion: Sybille Hubatschek-Rahn)

Meridian oder das Theater vor dem Regen: „Als ich ein kleiner Junge war, entdeckte ich auf der neuen Alsterbrücke in Hamburg eine Linie im Straßenpflaster, die dort den Verlauf des 10. Meridians bezeichnet. Ich fragte mich, wo die Linie wohl hinführt und wie es dort aussehen mochte. Das Fernweh wurde genährt von meiner Großmutter, die 1905 von Hildesheim nach Hamburg gezogen war und deshalb mir und sich als weltläufig galt. Ich habe mir den Lauf des 10. Meridian in Mitteleuropa angesehen: von Carrara an der italienischen Riviera bis Hirtshals im Norden Jütlands. Zur Zeit der Dreharbeiten an Meridian äußerte der amerikanische Präsident Ronald Reagan, unter dem Einsatz von ‹Theater Nuclear Forces› sei ein auf Europa begrenzter Atomkrieg gegen die Sowjets vorstellbar. Sehen wir uns noch einmal an, wo das nukleare Theater stattfinden soll. Die Arbeiten an der Inszenierung schreiten voran.” (Premiere: 14. Internationales Forum des Jungen Films, Berlinale 1984)

Nordlicht: „Durch die kommentarlose Lakonie, mit der das Vorhandene vorgestellt wird, unterscheidet sich Nordlicht von gewohnten Natur-Dokumentationen, die letztlich der Ästhetik des Werbefilms folgen. Nordlicht ist keine effektvolle Inszenierung von Naturphänomenen. Natur darf hier bleiben, was sie ist: je nachdem still, unauffällig, fast langweilig oder erfüllt von dramatischer, verblüffender, atemberaubender Schönheit.“
(Wilfried Wiegand, Katalog des 19. Internationalen Forums des Jungen Films, S. 51  |  Premiere: 19. Internationales Forum des Jungen Films, Berlinale 1989)

Stein/Licht „ist in der Zeit von September 1990 bis Oktober 1991 gedreht worden. Wir hielten uns zu den Dreharbeiten jeweils im Herbst und Winter am äußersten nördlichen Rand Europas, irgendwo zwischen Hammerfest und Kirkenes, auf. Das Ifjordfjellet ist eine einsame und karge Gegend. Bis heute weitgehend frei von wirtschaft-licher, touristischer, ja selbst von militärischer Nutzung. So warten die Steine vom Ifjordfjellet darauf, angeschaut zu werden und vielleicht darauf, ihre Geschichte zu erzählen: Mehr als je in Worte zu fassen sein wird. Stein/Licht ist ein Film, der sichtbar machen will, indem er ermöglicht, anzuschauen. Das Gegenteil dieses Anschauens ist das Schauen nach etwas.“ (Premiere: Neue Deutsche Filme, Internationale Filmfestspiele Berlin 1993)

Kurzbiographie von Rüdiger Neumann:
Rüdiger Neumann, geboren am 22. Mai 1944 in Hamburg. 1961 – 1965 Chemielaborantenlehre, 1968 Abitur, 1969 Verurteilung zu dreimonatiger Gefängnisstrafe wegen Landfriedensbruch (Teilnahme an den sogenannten Osterunruhen 68), 1968 – 1973 Studium der Soziologie und Philosophie in Hamburg, 1974 – 1978 Assistent für Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, Aufbau der Experimentalfilmklasse, 1978 – 1983 Dozent für Experimentalfilm an der HfbK, seit 1983 Professor für Experimentalfilm. 1988 Gründung der „Konken Studios“ mit Stephan Konken. Im Frühjahr 2007 stirbt Rüdiger Neumann in Hamburg.

Zu dieser DVD-Veröffentlichung ist im Materialverlag der Hochschule der bildenden Künste Hamburg eine Sonderedition mit Texten und Interviews von Thomas Tode, Fred Truniger, Daniel Maier-Reimer, Hannes Burchert, Heinz Emigholz, Klaus Wyborny, Sybille Hubatschek-Rahn, Ulrich Stein, Ulrich Köhler und Maike Mia Höhne erschienen. (ISBN: 978-3-938158-60-9)

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Datos

Precio: 

24.90 EUR

Editor: 

Sello: 

Filmgalerie 451 - Arsenal edition

Fecha de publicación: 

Martes, Julio 6, 2010

Duración: 

330

Discos: 

2 DVD9

Idioma: 

No dialogue

Región: 

Multizona

Vídeo: 

PAL

Ratio de aspecto: 

4:3

Color: 

Color y B&N

Sonido: 

DD2.0